Angel Wilderness
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Ich habe erneut einen unglaublich freundlichen und hilfsbereiten Trail Angel kennenlernen dürfen: Brian. Er hat mich nicht nur nach Wrightwood gefahren, sondern mir auch eine Übernachtung in seinem Haus angeboten. Zu dem American Football gab’s Bier, Rum und sogar aus frischen Limetten gezauberte Margaritas. Frisch geduscht und mit sauberen Klamotten bekomme ich dann am nächsten Morgen nach einem leckeren Frühstück noch eine Fahrt zurück zum Trail spendiert. Noch einmal vielen Dank, Brian! 

Es ist mittlerweile nahezu rauchfrei auf dem nächsten Abschnitt des Trails – Juhu! Nach der Wasserknappheit des letzten Abschnitts ist es schön mit dem Silverwood Lake für einen halben Tag an einem riesigen See zu sein. Doch der Luxus von Wasser soll nicht lange währen. Schon kurze Zeit später werde ich wieder mit trocknen Tatsachen konfrontiert. Ein Fluss, der eigentlich das gesamte Jahr über Wasser führt und für über 80 km meine einzige Wasserquelle wäre, ist knochentrocken. Das bringt mich in die Situation, dass ich mit zwei Liter Wasser versuchen muss vom PCT runter zu kommen. Die nächste Möglichkeit ist einen anderen Trail, der zum Glück nur etwa 25 km entfernt ist. Jedoch merke ich, dass auch 25 km in dieser Hitze und im Wassersparmodus eine Herausforderung sind. Ich erreiche die Kreuzung und merke dort wie dehydriert ich bereits bin. Mit einem halben Liter muss ich jetzt noch von dieser Kreuzung 8 km bis zu dem ersehnten Wasser wandern. Oder doch nicht? Ein Jeep Fahrer kommt unerwartet an dieser Kreuzung an. Mit war bis zu dem Zeitpunkt nicht einmal aufgefallen, dass man diesen – wir nennen es mal Sandweg – befahren kann. Nachdem wir nun beide festgestellt haben, dass ich keinen guten Eindruck mache bekomme ich Wasser angeboten und nehme dankend an. 

Nach einer längeren Unterhaltung bietet mir Allyn an mich auf dem Weg aus den Bergen irgendwo abzusetzen. In dem Moment entscheide ich aus dem Bauch heraus nicht weiter in diesem Bedingungen wandern zu wollen. Ich habe durch Allyn das erste mal Informationen über die Wassersituation der folgenden Abschnitte erhalten. Das Resultat ist: Es gibt nur dort Wasser, wo es von Trail Angels deponiert wird. Die Flüsse, auf die ich angewiesen bin, sind auch in den kommenden Abschnitten leer. Da ich jedoch von keinem anderen SOBO in meiner Nähe weiß und die Trail Angels nicht mit SOBOs rechnen, gibt es gar kein Wasser. Meine einzige Möglichkeit wäre jeden oder jeden zweiten Tag von Spots, die teilweise 20 km vom PCT entfernt sind, jeweils minimal 6 Liter Wasser zu holen. Sonst dort kann ich aber nicht immer darauf verlassen, dass beispielsweise die Wasserhähne nicht abgesperrt sind. Das ganze ist mir zu riskant! Aus dem Grund entscheide ich mich erneut nach Süden zu skippen. Immerhin fertige ich damit auch gleich noch ein bei aufgenommenes Feuer minimal östlich vom PCT ab. 

Komplett aufzuhören kommt jedoch noch nicht in Frage. Ich will definitiv den letzten Abschnitt vor der mexikanischen Grenze und dem offiziellen PCT Monument wandern – Und das werde ich auch! 

 

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Ein Kommentar

  1. Jan

    Deine Einstellung ist echt top! Zieh den letzten Abschnitt durch und dann kannst du dir dein eigenes Monument bauen 😉
    Durchhalten – Weiterwandern – Triumphieren!

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